Vertreter von vier Sportvereinen unterzeichnen die Vereinbarung. Klubs erhoffen sich durch den Beitritt Austausch, Unterstützung und Mitglieder
Schon ein bisschen feierlich soll sie sein, die Vertragsunterzeichnung der vier neuen Partner im Stadtteilbüro Schalke. Doris van Kemenade öffnet die rote Kladde. „Auf den ersten Seiten steht die Vereinbarung, dahinter haben schon viele Vereinsvertreter unterschrieben“, sagt die Mitarbeiterin des Stadtteilbüros, die das Projekt begleitet, und blättert bis auf Seite acht um. Hier ist Platz. Thorsten Blaschke von der DJK Falke Gelsenkirchen greift als erster zum Stift. Es folgen Astrid Grobe für die ESG Erler Sportgemeinschaft, Victor Krause von Westfalia 04 Gelsenkirchen und Daniel Szeremly vom TSC Tanzsportclub Blau-Weiß-Gelsenkirchen.
Sie alle sind jetzt Teil des Schalker Bildungsverbundes, der vorher bereits 50 Partner hatte. Allerdings nur zwei Sportvereine. Warum die vier neuen so wichtig sind, erklärt Gelsensport-Präsident Jürgen Deimel: „Gerade auch die Sportvereine tragen wesentlich zum Zusammenhalt in den Quartieren bei. Sport verbindet und ist immer noch Freizeitbeschäftigung Nummer eins bei vielen Kindern und Jugendlichen.“ Und weiter: „Deshalb begrüßen wir das Engagement der Vereine im Bildungsverbund sehr.“
Teil des Bildungsverbundes sind neben Schulen und Kindertagesstätten auch Familienzentren oder kirchliche Einrichtungen. So gehören Pfarrer Ingo Mattauch (Kath. Kirchengemeinde St. Joseph) und Benjamin Laug (Pastor Erlöserkirche) zu den Sprechern des Bildungsverbundes und versuchten gleich am Tag der Unterzeichnung erste Kooperationen mit den neuen Mitgliedern zu vereinbaren.
Ob etwa ein Tanzgruppe beim nächsten Fest auftreten könne. Daniel Szeremly vom TSC nickt und erhofft sich eben solche Kooperationen, um seinen Verein im Stadtteil bekannter zu machen. „Und wenn wir die Sportvereine kennen und direkte Ansprechpartner haben, ist es für uns viel leichter, einen Klub zu empfehlen oder entsprechende Kontakte zu knüpfen“, sagt beispielsweise Margit Hirtzbruch-Dieter, Rektorin der Friedrich-Grillo-Schule.
Victor Krause und Thorsten Blaschke erhoffen sich für ihre Fußball-Klubs neue Mitglieder und können sich auch Spielgemeinschaften gut vorstellen, wenn es mal nicht genügend Spieler für eine Mannschaft geben sollte. Insgesamt wollen die Vereine gemeinsam mehr Präsenz im Stadtteil zeigen
„Alle Aktivitäten werden unter der Dachmarke ‘Wir bilden Schalke’ zusammengefasst. Ziel ist es auch, das einzelne Akteure nicht mühsam ‘Klinken putzen’ müssen, sondern ein Austausch untereinander befördert wird und so eine Win-Win Situation entsteht“, erklärt van Kemenade.
Astrid Grobe von der Erler Sportgemeinschaft ist überzeugt: „Über die Beteiligung am Bildungsverbund kann unser Verein Unterstützung jeglicher Art bekommen und unsere Bewegungsangebote werden quasi automatisch bekannt. Da wir ehrenamtlich organisiert sind, bedeutet das eine große Hilfe.“
„Und die Sportverein leisten wiederum einen sehr großen Beitrag zur Integration“, betont Pfarrer Ingo Mattauch und hofft zukünftig auf noch mehr Unterschriften unter dem Kooperationsvertrag.